Komplementär-integrative Pflege

Der Kurs ist nicht buchbar

Kursnr.
24-2-04
Beginn
Sa., 22.02.2025,
09:00 - 16:30 Uhr
Dauer
27,5 Tage
Ende
Mo., 30.03.2026
Gebühr
0,00 €
Status
Keine Anmeldung möglich

Definiert wird „Komplementär-integrative Pflege“ als Pflegestandard für ergänzende oder erweiternde Pflegeverfahren, die nicht direkt von der naturwissenschaftlich orientierten Schulmedizin abgeleitet werden.

Allen Verfahren gemeinsam ist eine Orientierung an einem ganzheitlichen Menschenbild. Dies wird als ein interaktives System von physischen, emotionalen, sozialen, geistigen und ökologischen Faktoren verstanden. Eine darauf bezogene Pflege zeichnet sich durch Anerkennung und Berücksichtigung aller genannten Faktoren und eine Haltung, die von Respekt, Wertschätzung und Achtsamkeit getragen ist, aus.

Komplementär-integrative Pflegeverfahren zielen auf eine Verbesserung der Lebensqualität von chronisch kranken Menschen und Menschen mit akuten und chronischen Schmerzen. Es können Beschwerden gelindert und das Wohlbefinden gefördert werden.

Durch Achtsamkeit und Aufmerksamkeit kann ein positiver Umgang und eine wohlwollende Beziehung zwischen den zu Betreuenden und den Pflegenden wirksam unterstützt werden.


Komplementär-integrative Pflegemethoden sind gut in den Pflegealltag integrierbar und wirken sich positiv auf die Gesundheit von Pflegebedürftigen und Pflegenden aus. Dies ergab eine Studie der Charité Universität Berlin in Kooperation mit dem Kneipp-Bund. Die Studie wurde am 23.06.15 auf der Fachtagung des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) vorgestellt.


Ferner kommt es durch Gesundheitsvorsorge, Gesundheitspflege, Selbstverantwortung und Autonomie zur Linderung alltäglicher Beschwerden und zur Verbesserung der Lebensqualität bei Kleinkindern, Jugendlichen, Erwachsenen, bei Menschen mit Behinderung

sowie bei älteren Menschen. Komplementär-integrative Pflegemethoden wirken sich positiv auf die Gesundheit von Pflegebedürftigen und Pflegenden aus.


Komplementär-integrative Pflegemaßnahmen bieten den Pflegenden vielseitige Möglichkeiten, die schulmedizinische Versorgung zu unterstützen und zu erweitern.


Organisation

Die Weiterbildung beinhaltet 12 Module, die sich über eineinhalb Jahre erstrecken und aufeinander aufbauen. Zwischen den Modulen ist ein Selbstlernanteil zu erbringen, der aus dem Transfer der Theorie in die Praxis besteht und anhand von Fallbeispielen erarbeitet, vorgestellt und reflektiert wird. Die Bearbeitung von vorgegebener Literatur unterstützt das Fachwissen der Weiterbildung.

Für das Zertifikat „Pflegeexperte/in für Komplementäre Pflege“ bedarf es einer Abschluss-Projektarbeit mit Präsentation.

Das Zertifikat beinhaltet die Module, die Sie besucht haben.


Der nächste Kurs startet im Februar 2025. Dafür können Sie sich gerne vormerken lassen. Senden Sie bitte eine Mail mit Ihren Kontaktdaten (Name, Vorname, E-Mail-Adresse, Telefonnummer) an .

Sobald die neuen Termine bekannt sind, informieren wird Sie per E-Mail. Anschließend können Sie sich dann verbindlich anmelden.


Die unten genannten Inhalte/DozentInnen sind aus der Fortbildung 2022-2024 übernommen, hier können sich ggf... noch Anpassungen ergeben.


Dozentinnen und Dozenten

Annette Elben, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Fachfrau für Wickel und Auflagen

Birgit Bek, Erzieherin, Fachfrau für Pflanzenheilkunde

Cora Worms, Pflegepädagogin, Aromapflege-Expertin

Dorothea Hamm, Apothekerin  Aroma-Fachexpertin

Georg Effner, Gartenbau-Ingenieur, Destillateur

Luise Lang, Lehrerin für Gesundheits- und Pflegeberufe, Pflegeexpertin für komplementär-integrative Pflege

Ruth von Braunschweig, Diplom-Biologin, Heilpraktikerin, Aroma-Fachexpertin

Susanne Carla Joos, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Aroma-Expertin, Fachfrau für Komplementäre Pflege


Inhalte:

Modul 1: Einführungs-Modul

2 Tage

Dieses Modul führt in die Aufgaben und Konzepte der komplementär-integrativen Pflege ein. Sie machen sich mit Studien zur „Komplementären Pflege“ und mit dem Thema „achtsame Berührung“ vertraut.

Grundlagen der Achtsamkeit und Wertschätzung und die achtsame, respektvolle Berührung sind Themen dieser zwei Tage. In praktischen Übungen erfahren Sie, welche Auswirkungen dies für den Pflegealltag haben kann.


Modul 2: Bewusste Wahrnehmung – achtsame Berührung in der Basalen Stimulation und Rhythmischen Einreibungen

4 Tage

Es werden theoretische und praktische Grundlagen von Berührungsqualitäten vermittelt. Sie erfahren wie Wahrnehmungsbereiche und deren Beeinträchtigungen mit Angeboten aus der Basalen Stimulation gefördert, und lindernde und unterstützende Maßnahmen aus den Rhythmischen Einreibungen praktisch angewandt werden können.

Achtsame Berührung fördert den individuellen Beziehungsaufbau zwischen Begleitenden und den zu betreuenden Menschen. Daraus ergibt sich eine Verbesserung der Lebensqualität und eine Annäherung an ein Wohlgefühl für die betroffenen Personen, dies hat weitreichende positive Auswirkungen für die Beziehung und Gesundheitsfürsorge aller  Betroffenen in der Pflege


Modul 3: Aromapflege Basic

2 Tage

Sie erlangen Grundkenntnisse über die ätherischen Öle, deren Herkunft und Herstellung, ihre Wirkungsweisen, Anwendungsmöglichkeiten und Dosierung, sowie über Pflanzenöle und Hydrolate. Sie erhalten in Theorie und Praxis Einblick in die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten der Aromapflege, um das Wohlbefinden, die Gesundheit und die Lebensqualität zu verbessern.


Modul 4: Chemie der ätherischen Öle und Pflanzenöle und „Biologische Hautpflege – Mikrokosmos Haut

3 Tage

In verständlicher Weise werden Kenntnisse über wichtige Inhaltsstoffgruppen und Inhaltsstoffe der ätherischen Öle sowie ihre Wirkung auf Körper und Psyche vermittelt.

Im Mittelpunkt dieses Moduls stehen Pflanzenöle/-fette und deren Inhaltsstoffe, denn sie sind die Basis der Aromapflege. Es sind keine chemischen Grundkenntnisse erforderlich.

Weitere Schwerpunkte der Aromapflege in diesem Modul sind die biologische Haut-und Gesundheitspflege und sie erlernen das neueste Fachwissen über den Mikrokosmos Haut.  


Modul 5 Aromatogramm bei resistenten Keimen

1 Tag

Kennen Sie Probleme mit resistenten Keimen? Können hier ätherische Öle helfen?

In diesem Kurs lernen Sie, kompetent mit dem Thema Aromatogramm umzugehen. Mit ätherischen Ölen können Sie auf verschiedenen Wegen den Heilungsprozess unterstützen. Zum einen kann die Antibiotikaresistenz der Bakterien verringert werden, zum anderen haben die ätherischen Öle auch eine eigene antibakterielle, antivirale und antimykotische Wirkung. Ätherische Öle können auch Schleim verflüssigen, Venen stabilisieren, Juckreiz stillen und sie haben noch viele andere positive Wirkungen auf den Körper; nicht zuletzt riechen sie gut und verbessern unser Wohlbefinden. Sie lernen anhand von mehreren Fallbeispielen, Rezepturen für Patienten zu entwickeln und ganzheitlich eine Rundumversorgung für den Patienten zu erstellen.


Modul 6 Destillations-Tag

1 Tag

In diesem Modul wird eine Exkursion stattfinden, um das Destillieren in der Theorie und der Praxis kennen zu lernen. Sie erhalten ausführliche Kenntnisse über die physikalisch-technischen Vorgänge einer Kräuterdestillation. Sie lernen in einer Kräuterführung die  Heilkräuter, die in der Kräuterdestillation benutzt werden, näher kennen. Weiter sammeln sie Kräuter und werden in kleinen Gruppen diese Heilkräuter selbstständig unter fachlicher Anleitung destillieren.


Modul 7 Heilpflanzen - ihre Wirkung und Anwendungen mit Besuch des Heilpflanzengartens im Kloster Reute

2 Tage

Am ersten Tag erleben sie eine Führung durch den Heilpflanzengarten und das Duftlabyrinth im Kloster Reute und lernen Verarbeitungsmöglichkeiten kennen und durchführen.

Am nächsten Tag erhalten Grundkenntnisse von wichtigen Heilpflanzen in der Pflege, deren Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten. Sie erfahren Wissenswertes über die Inhaltsstoffe der Heilkräuter, die Herstellung von Heilkräuter-Tees und weiteren Zubereitungsmöglichkeiten von Heilpflanzen.


Modul 8 Aromapflege in der praktischen Umsetzung, bei Schmerzen und in der Wundversorgung und Implementierung

2 Tage

Das Modul führt in die indikationsbezogenen Maßnahmen aus den verschiedenen

Anwendungsmöglichkeiten der „Komplementären-integrativen Pflege“ ein. Am ersten Tag beschäftigen wir uns mit Maßnahmen zur Linderung von akuten und chronischen Schmerzen. Am zweiten Tag gibt es Einblicke wie komplementär-integrative Pflegemaßnahmen bei speziellen Hautproblematiken im Bereich der palliativen Wundversorgung und weiteren Problemen in der Pflege eingesetzt werden kann. Ein weiterer Inhalt des Moduls ist die Implementierung der „komplementär-integrativen Pflege“ in Ihrer Einrichtung.


Modul 9 Wohlige Wickel und sanfte Kompressen

2 Tage

In diesem Modul erlangen Sie Grundlagenwissen über Wickel und Kompressen/Auflagen sowie deren Wirkungsweisen. Sie lernen Wesentliches zu verwendenden Materialien, die Möglichkeiten der Anwendungsbereiche sowie die Kontraindikationen kennen.

Wickel und Auflagen sind sehr geschätzte Methoden zur sanften Linderung und Unterstützung bei vielen Beschwerden und Krankheiten, sowie zur Gesundheitsvorbeugung.

Sie fördern das körperliche Wohlbefinden und haben eine positive Wirkung auf die psychische Befindlichkeit.


Module 10 Aromapflege in der Psychosomatik, Sucht und Psychiatrie

2 Tage

In diesem Modul lernen sie einige Krankheitsbilder der Psychosomatik und Psychiatrie kennen, sowie die Wirkung und Anwendungsmöglichkeiten ätherischer Öle und Ölmischungen. Im Mittelpunkt stehen insbesondere die Wirkungen und Auswirkungen der ätherischen Öle auf das vegetative Nervensystem.


Modul 11 11/1 Einführen in das Handauflegen

                11/2 Nichmedikamentöse Maßnahmen in der Palliativpflege

3,5 Tage

In Modul 11/1 lernen und erfahren sie das Handauflegen bei sich und anderen. Auch wenn die Anwendung sehr einfach klingt, bedarf es eines intensiven Übens der Selbstbeobachtung und Achtsamkeit, damit das Handauflegen eine wohltuende und heilsame Wirkung entfaltet.

Im Modul 11/2 werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Menschen in Einrichtungen oder zu Hause palliativ begleitet, betreut und gepflegt werden können. Sie erfahren in Theorie und in praktischen Anwendungen unterstützende, nichtmedikamentöse Maßnahmen aus der naturheilkundlichen Pflege bei Störungen, die im Palliativbereich auftreten können, wie Schmerzen, Verdauungsprobleme, Übelkeit, Erbrechen u.a.

Ein besonderes Anliegen dabei ist die Steigerung des Wohlbefindens, Stärkung der Selbstachtung und Selbstbestimmung, sowie der inneren Würde, um diese intensive Zeit der letzten Lebensphase und des Überganges bestmöglich zu erfahren.


Modul 12 12/1 Einführung in Jin Shin Jyutsu – Heilströmen in der Pflege

                12/2 Salutogenese und Konzepte zur Gesundheitsfürsorge

2,5 Tage

Im Modul 12/1 wird eine Einführung in die Praxis des Jin Shin Jyutsu (=JSJ), eine energetische Körperarbeit, gegeben. JSJ basiert auf 26 sogenannten Sicherheits-Energieschlössern (SES), diese werden im Kurs erläutert und durch praktisches Üben erfahren. Ziel ist dabei die Lebensenergie zu harmonisieren und mentale, seelische und körperliche Spannungen und Blockaden zu minimieren.

Im Modul 12/2 erfahren sie Grundlagen zum Konzept der Salutogenese nach A. Antonovsky sowie zum Gesundheitskonzepte der Ordnungstherapie nach Sebastian Kneipp.

Wir werden uns mit der ganzheitlichen Gesundheitspflege und -fürsorge beschäftigen und verschiedene praktische gesundheitsfördernde Maßnahmen, wie Atem-, Bewegungs- und Entspannungsübungen umsetzen. Das damit verbundene Ziel ist die Stress-Regulation, die Stärkung der Abwehrkräfte, das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität zu fördern. Dies unterstützt die Pflegende in ihrer Gesundheitsfürsorge.


*Der besseren Lesbarkeit wegen wird durchgehend die weibliche Form verwendet. Selbstverständlich richten sich alle Angebote auch an männliche und diverse Fachkräfte.


Zielgruppe

Altenpflegerinnen
Altenpflegehelferinnen
Pflegefachkräfte
Heilerziehungspflegerinnen
Heilerziehungsassistentinnen
Gesundheits- und Krankenpflegerinnen
Präsenzkräfte
Alltagsbegleiterinnen
Betreuungsassistentinnen in der Altenpflege
angelernte Kräfte in der Alten- und Heilerziehungspflege
und alle Interessierte

Kurstermine

Die nächste Weiterbildung startet im Februar 2025


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